31 Aug Erlebnisbericht aus dem Burggrafenamt – August 2021
Anfangs schien es unwahrscheinlich, dass meine Kinder (7 und 8 Jahre) und ich einen Platz auf einem Südtiroler Bergbauernhof finden würden. Aber die Bergbauernhilfe hat es geschafft und uns mehrere Angebote gemacht, aus denen wir drei übereinstimmend Gustav‘s Hof gewählt haben, „weil er so sympathisch aussah“. Und das war er auch.
Wir hatten das Glück, dass unser Aufenthalt sich mit dem letzten Tag von zwei anderen Freiwilligen aus Deutschland überschnitten hat, so dass wir eine perfekte Einführung in unsere Aufgaben aus erster Hand bekommen konnten.
Für mich bedeutete das: 2x Stallarbeit morgens und abends von 5 bis 7, Frühstück /Mittag- und Abendessen machen (leckere Eier von den 4 Hühnern, die der Marder verschont hatte, frisch gemolkene Milch, Almbutter und -käse und natürlich Speck, Fleisch aus eigener Schlachtung oder vom Metzger), Kleinigkeiten in Haus und Garten erledigen und die Heuernte.
Die Arbeit war fordernd, hat aber riesigen Spaß gemacht, weil es immer Zeit für ein Pläuschchen und zum Scherzen gab. Der Bauer war sehr aufgeschlossen uns hat uns alle herzlich aufgenommen und sich auch toll mit den Kindern beschäftigt, sie einfach immer miteinbezogen und ihnen viel gezeigt.
Er hat sich über unsere Hilfe gefreut, war sehr dankbar, weil er all sein Heu einholen konnte und er Gesellschaft hatte. Die größte Herausforderung war es, ihn satt zu kriegen, denn er hatte einen deutlich größeren Appetit als mein Mann, so dass ich mich umstellen musste: Für einen Südtiroler Bergbauern ist die mediterrane italienische Küche nicht das Richtige, da braucht es schon Schnitzel, Gulasch, Schweinebraten und Semmelknödel!
Besonders spannend war es für uns als in Italien lebende Deutsche, Südtirol als einen ganz besonderen Teil Italiens kennenzulernen. Zur Krönung hat uns der Bauer auch an einem Tag als Bergführer über den Tschöggelberg und durch die Sarntaler Alpen geführt hat. Wir hatten Glück mit dem Wetter und eine herrliche Aussicht auf das Wandergebiet Meran 2000 und die Dolomiten.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Bergbauernhilfe für ihre großartige und gewissenhafte Arbeit, die so viele neue Kontakte und Erfahrungen ermöglicht und so dazu beträgt, dass es einen Austausch und mehr Verständnis für diese besonders harte aber auch besonders schöne Realität in den Südtiroler Bergen geben kann. Und zum Schluss: Dankeschön und auf Wiedersehen an „unseren Bauern“!
C.C., M.M. und O.M.