20 Juni Erlebnisbericht aus dem Vinschgau- Juni 2024
Bereits zum dritten Mal habe ich mich dazu entschlossen, einen Arbeitseinsatz auf einem Bergbauernhof in Südtirol zu leisten. Schon im August 2021 und 2022 hatte ich das Vergnügen, auf dem Hof im Vinschgau bei der Futterernte und Stallarbeit zu helfen. So entschloss ich mich auch dieses Jahr, erneut zwei Wochen auf dem gleichen Hof – jetzt aber zum ersten Schnitt – zu arbeiten. Nachdem ich mich mit der Südtiroler Bergbauernhilfe und den Bauersleuten in Verbindung gesetzt habe, bemerkte ich schon die Vorfreude.
Als ich von der Bäuerin vom Bahnhof abgeholt wurde und am Hof auf rund 1200 Metern angekommen war, hatte ich nach einem leckeren Essen Zeit, mich von der langen Anreise auszuruhen. Insofern begann die Arbeit für mich erst am nächsten Morgen im Stall. Neben den drei Schweinen werden dort auch ein paar Kälber und 18 Milchkühe gehalten. Ebenso befinden sich Hühner, ein paar Katzen und ein Hund am Hof, der mich gerne bei den Arbeiten begleitet hat.
Morgens ging es dann um 6:15 Uhr mit den Bauern in den Stall. Nach dem Misten und Einstreuen wurde das Futter vorgelegt bzw. aus dem Futterstock geholt. Meine Aufgaben waren vor allem Ausmisten der Liegeflächen der Kühe und das Füttern. Währenddessen haben wir die Kühe gemolken und die Kälber getränkt. Nachdem die Stallarbeit getan war, wurde nach dem Frühstück etwas gerastet. Anschließend haben wir den Tag über verschiedene Arbeiten verrichtet. Dazu zählen etwa das Entleeren des Heustocks, um Platz für frisches Heu zu machen, den Schafstall auszumisten, den Kühen Heu zu füttern oder Holz aufzuladen. Von 12 bis etwa 14 Uhr haben wir eine Mittagspause gemacht, um uns von der Arbeit ausruhen. Da wetterbedingt nur ein paar Wiesen gemäht werden konnten, haben wir leider nicht so viel Heu gemacht. Gab es dann aber endlich schönes Wetter, haben wir nach dem Mähen mit dem Rechen z. B. das Gras gewendet, die steileren Wiesen abgeräumt und das Heu aufgelegt. Dank des ausgiebigen Regens im Mai war der Ertrag recht ordentlich. So freute es mich sehr, nach anstrengender, aber erfüllender Arbeit am Nachmittag die abgeernteten Flächen zu sehen. Nicht zuletzt wird man während des Heuens auch mit einem tollen Blick ins Tal belohnt. Gegen 18:15 Uhr wurde dann erneut die Stallarbeit verrichtet und danach zu Abend gegessen.
Besonders gut hat mir neben der Heuernte die Arbeit mit den Tieren gefallen. Es war schön, sich um die Kühe und vor allem das neugeborene Kalb zu kümmern. Zudem hat es Spaß gemacht, an einem freien Tag mit dem Hofhund zu einer Alm in der Nähe zu wandern. Aber nicht nur die gemeinsame Arbeit und die gastfreundliche Familie haben den Einsatz zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Auch das leckere Südtiroler Essen hat seinen Beitrag geleistet. Vor allem die hausgemachten Knödel und Kaminwurzen zählen dazu.
Schließlich kann ich es nur weiterempfehlen, einen freiwilligen Arbeitseinsatz zu leisten und sich damit auf eine tolle und interessante Zeit einzustellen. Letztlich geht auch ein herzliches Dankeschön an die Bergbauernhilfe Südtirol für die unkomplizierte und freundliche Organisation.