30 Aug. Erlebnisbericht aus dem Pustertal – August 2024
Abenteuerurlaub mal anders. Ein Bericht über die freiwillige Arbeitseinsätze – Bergbauernhilfe Südtirol.
Manchmal will man eine Pause machen vom hektischen Alltag. „Was gibt es da Besseres, als sich in die wilde Natur zurückzuziehen und sich mal auszupowern, “ dachte ich mir. Und wer denkt das ginge nur beim Sport im Fitnessraum, beim Yoga oder beim Lauftraining, der hat noch nie was von der freiwilligen Bergbauernhilfe gehört.
Jeden Tag bis zu 15 Stunden pure Naturverbundenheit. Es gibt viele Arten den Urlaub zu verbringen, aber mich für einen 15-Stunden-Tag mit Arbeit auf dem Bergbauernhof zu entscheiden, war neu für mich. Dazu gehörte auch das Mähen mit der Sense in steilen Abhängen. „Das ist doch wie Meditation, nur mit Bewegung und locker aus der Hüfte,“ nahm ich optimistisch an. Das Vogelgezwitscher, das frische Gras, das leise Zischen der Sense – die perfekte Idylle, wenn da nicht das Ziehen in der Schulter und der Schmerz im Oberarm gewesen wäre , der mich nach 2 Stunden dazu brachte diese Idylle leicht in Frage zu stellen.
Kühe putzen: Wellnessoase der Tiere. Es ist fast nicht zu glauben, aber diese sanfte Riesen lieben es verwöhnt zu werden. Mutig und mit der Bürste bewaffnet, machte ich mich daran, das Fell der Tiere zu kämmen. Die Kühe zeigten mir dann auch ihre Dankbarkeit auf ihre Art: sie schauten mich freundlich an und schwups flog mir der Kuhschwanz um die Ohren.
Spaziergang mit der Altbäuerin: mehr als nur eine Pause. Es war ein Moment der Entspannung. Sie erzählte mir alte Geschichten über den Hof und ihr Leben oben am Berg.
„Stieffler“ aufrichten: die Kunst des Heutrocknens. Es war die nächste Herausforderung. Ein Balanceakt zwischen Geschicklichkeit und Ausdauer, den ich ziemlich unterschätzt hatte. Doch geduldig wie immer, zeigte mir der Jungbauer kleine Tricks, wie es am besten funktionierte.
Rechen reparieren: eine besondere Fähigkeit. mir war nicht bewusst gewesen dass, das Zusammenfügen von Holz, Keilen und Geduld solche eine Kunst sein könnte. Schließlich war diese Aufgabe auch geschafft und die Rechen waren einsatzbereit.
Die Belohnung: Knödel kochen. Was gibt es Besseres als eine herzhafte Mahlzeit nach einem langem Arbeitstag. Zusammen mit der Altbäuerin kochten wir Speckknödel und Fastenknödel, die so gut schmeckten, dass ich die schmerzenden Arme sofort vergaß.
Ruhe genießen: neben dem Altbauer sitzen und Ruhe spüren. Manchmal saß ich neben dem Altbauern auf der Bank vor dem Haus. Gesprochen wurde nicht, und für mich war es ein Augenblick, in dem die Zeit kurz stehen blieb (ein gutes Gefühl).
Mein Fazit: freiwillige Bergbauernhilfe – mehr als nur ein Abenteuer. Es ist eine positive Erfahrung, die ich nicht vergessen werde. Ein Erlebnis, das die Muskeln wachsen und die Selbstzweifel schrumpfen lässt. Danke! (es war nicht das letzte Mal)