Erlebnisbericht aus dem Passeiertal– Juni/Juli 2024

Erlebnisbericht aus dem Passeiertal– Juni/Juli 2024

Drei der sechs möglichen Einsatzorte, die mir vorgeschlagen wurden, betrafen allein wirtschaftende Bauern, eine Situation, die für mich schwer vorstellbar war und bei der mir Unterstützungen besonders notwendig erschien. Der Bergbauernhof auf 1400 m mit Blick über das ganze Tal erschien mir beeindruckend.

Nach eineinhalb Tagen erreiche ich über den Jaufenpass das Passeiertal und den Hof. Eine gewisse Unsicherheit bei der ersten Begegnung bleibt nicht aus, nicht bei mir und nicht beim Bauern. Drei gemeinsame Wochen mit einer völlig fremden Person, ob das passt? Der Empfang ist jedenfalls sehr freundlich. Ich komme auf einen 300 Jahre alten Hof, der in Teilen museumswürdig ist, das Badezimmer ist jedoch auf der Höhe der Zeit. Meine Stube ist gemütlich und hell. Der Blick vom Balkon ist gigantisch.

Meine wichtigste Aufgabe ist, das Mittagessen zu kochen und damit um 12 Uhr fertig zu sein. Es werden zwei weitere Helfer bei der Mahd im Einsatz sein, die versorgt werden müssen. Leider macht das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es regnet und weil das Gras so hoch steht, trocknet der Boden nur schlecht. Einige Male kann ich beim Weden und Rechen helfen, so dass die Scheune sich langsam füllt, wozu dann doch schließlich weitere Helfer beitragen.

Andere Aufgaben erteile ich mir weitgehend selbst: ich kaufe ein, arbeite im Garten und im Haus, repariere und erneuere. Vieles im Haushalt liegt im Argen, mein Einsatz schafft eine Wohlfühlatmosphäre, die auch der Bauer zu schätzen weiß. Der Transport von Brennholz hinunter zum Haus und von Recyclingmaterial zu den Containern ist ebenfalls hilfreich.

Es ist für mich selbstverständlich, nicht nur alle Mahlzeiten vorzubereiten sondern auch gemeinsam zu essen. So ist reichlich Zeit für Gespräche. Ich erhalte Antworten auf meine Fragen zum Leben auf dem Hof und gewinne einen sehr eindrucksvollen Einblick in die Geschichte des Hofes, das Leben dieser Familie und insbesondere in das des Bauern, der in dritter Generation hier lebt.