10 Mai Dolomiten – April 2019
Leibchen mit dem Vereinslogo für die Helfer und einen Scheck von 9000 Euro überreichte Aspiag-Chef Robert Hillebrand (Mitte) dem Verein gestern bei der Jahresversammlung. br
Bozen (br). „Seit 23 Jahren gibt es den Verein Freiwillige Arbeitseinsätze, und seither haben über 20.000 Menschen auf Südtirols Berghöfen mit angepackt“, sagte Obmann Georg Mayr gestern bei der Jahresversammlung in den Räumen der Aspiag-Kette in Bozen Süd. Es war wieder ein sehr erfolgreiches Jahr, auf das der Verein blickte.
Mayr ließ die Zahlen sprechen: 1957 freiwillige Helfer standen im abgelaufenen Jahr im Einsatz, und sie leisteten insgesamt 19.048 Arbeitstage auf Südtiroler Bergbauernhöfen in extremer Lage. Dies ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Leicht angestiegen sind dagegen die Ansuchen. 316 Bauern ersuchten um Hilfe – die meisten aus dem Vinschgau.
73,9 Prozent der Helfer kamen aus Deutschland, 15,2 aus Südtirol und 6 Prozent aus anderen Provinzen Italiens. Die meisten Helfer stellte der Bezirk Bozen, gefolgt vom Pustertal und dem Eisacktal. Frauen und Männer hielten sich die Waage. „Die meisten Helfer stehen mitten im Berufsleben und nehmen sich dennoch Zeit für die Einsätze; das ist bemerkenswert“, hob Mayr hervor. Erfreulich sei auch, dass sich die Jugend stark einbringe. Insgesamt beträgt der ökonomische Wert der geleisteten Arbeit 1,6 Millionen Euro.
Die gute Seele im Verein ist Monika Thaler. Sie koordiniert die Einsätze und schaut, dass der richtige Helfer auf den richtigen Hof kommt.
Eigene Einkommen hat der Verein nicht, und er rutscht immer wieder in die roten Zahlen. „Wir sind sehr froh, dass das Land seinen Beitrag erhöht hat, und wir sind sehr froh über jede Spende“, so Mayr. 45 Prozent finanziert die öffentliche Hand, 38 Prozent die Trägerorganisationen Südtiroler Bauernbund, Caritas, Lebenshilfe und Jugendring, und die restlichen 17 Prozent steuern Sponsoren bei.
Eine Überraschung hatte Gastgeber Robert Hillebrand. Er spendete dem Verein im Namen der Aspiag 9000 Euro: „Bauern sind Garanten für gute Lebensmittel und eine schöne Landschaft. Da helfen wir gerne.“ Gerne engagieren sich auch die Mitgliedsorganisationen. „Mit dieser Tätigkeit werden Beziehungen aufgebaut, Solidarität und ein grenzüberschreitender Austausch gefördert. Dies ist ein Beitrag für ein Europa, wie wir es alle möchten“, sagte Paolo Valente von der Caritas. Wie wichtig die Einsätze auf den Höfen sind, hoben auch Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler und Wolfgang Kaun vom Südtiroler Jugendring hervor. Dass sich die Hilfe nicht auf die Feldarbeit beschränkt, sondern auch in die soziale Betreuung hinreicht, unterstrich Wolfgang Obexer von der Lebenshilfe. „Die freiwilligen Einsätze sind eine Brücke von den Bergbauern zur Gesellschaft“, sagte Landesrätin Maria Kuenzer. Von einer besonderen Art der Hilfe ganz nahe am Schicksal der Menschen sprach Soziallandesrätin Waltraud Deeg.